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gerichtet, und da die Stimmen für seine Verurtheilung und
Lossprechung gleich waren, legte Athene einen Stein in die
sogenannte Urne des Erbarmens hinzu, wodurch er freige-
sprochen und von den Furien erlöst ward.
2. Die Irrfahrten -es Gdgfscus.
Als Odysseus nach Troja's Zerstörung mit seinen zwölf
Schiffen der Heimath zusegelte, verschlug ihn ein Sturm zuerst
nach Jsmaros, der Stadt der Kikonen, die er zerstörte, und
die reiche Beute mit seinen Gefährten theilte. Jetzt überließen
sich die Griechen beim Weine den Freuden des Mahles, als
die Kikonen mit andern benachbarten Kikonen zurückkamen,
über die Sorglosen herfielen, und sechs von jedem Schiffe
töbteten. Die Uebrigen, welche dem Tode entkommen waren,
segelten weiter, aber von einem Sturme umhergepeitscht,
landeten sie am zehnten Tage am Gestade der Lotophagen,
die sich von der Lotospflanze nährten. Odysseus schickte einige
seiner Freunde ab, um Erkundigungen über das Land und
seine Bewohner einzuziehen. Die Lotophagen waren ein gutes
harmloses Volk und gaben den Fremdlingen des Lotos honig-
süße Frucht zu kosten, die sie so bezauberte, daß sie, der Hei-
math vergessend, nicht wieder zu den Schiffen zurückkehrten.
Nur mit Mühe zog sie Odysseus, der ihnen nachgegangen war,
zu den Schiffen und band sie an den Ruderbänken fest; die
Andern aber hielt er fern, damit nicht auch sie, durch die
süße Frucht bethört, die Heimfahrt vergäßen.
Von da fuhren sie mit schwerem Herzen weiter und ge-
langten an das Land der Kyklopen, der ungesetzlichen Frevler,
die weder pflanzten noch säeten, denn ohne Arbeit erwuchs
ihnen Weizen und Gerste und die edele Rebe, nur von Zeus
Regen befruchtet. Sie kannten weder Gesetze noch Versamm-
lungen des Volkes zu gemeinsamer Berathung, sondern bewohn-
ten in gewölbten Grotten die Felsenhöhen des Gebirges; jeglicher
richtet nach Willkür über Weiber und Kinder, und Keiner
bekümmert sich um den Andern. Vor dem Lande der Kyklopen
lag eine kleine Insel voll Wälder, in denen zahllose Heerden
wilder Ziegen umherstreiften. Dahin kamen die Schiffe des
Odysseus in dunkeler mondloser Nacht; mit Anbruch desmorgens
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der Weichsel und den Karpathen, im Süden von der Donau
und im Westen vom Rhein begrenzt. Das Land war rauh
und von undurchdringlichen Waldungen durchzogen. Außer
wildem Obste, Beeren, Kräutern und Wurzeln, gewährte der
Boden nur Hafer, Hanf und Gerste. Aber in den Urwäldern
hanstcn Auerochsen. Bären, Renn- und Elenthicre und Wölfe;
auf den Felsen horsteten Adler und Falken. Die Bewohner
dieses Landes, die Germanen oder Deutschen, waren durch blaue
Augen und langes blondes Haar vor anderen Völkern kennt-
lich und ragten an Körpergröße weit über die Römer hervor.
Schon von früher Jugend an übten sie sich, Schwert, Lanze
und Schild zu führen und der Krieg war ihre liebste Beschäf-
tigung, an deren Stelle im Frieden die Jagd trat. Den Acker-
bau und das Hauswesen überließen sie den Frauen und Scla-
ven. Obschon dem Trunk und Spiel leidenschaftlich ergeben,
zeichneten sie sich doch durch die Tugenden der Tapferkeit, Frei-
heitsliebe, Gastlichkeit und vor allen durch Treue aus. Ihre
Götter verehrten sie nicht in Tempeln, sondern im stillen Dun-
kel heiliger Eichenhaine; dorthin wallfahrtete das Volk; dort
opferte der Oberpricster im Namen des gesummten Volks; und
großes Gewicht legte man auf die Weissagungen kluger Frauen.
Da die Germanen beständige Einfälle in das von den
Römern unterworfene Gallien machten, so beschloß endlich Dru-
sus, der Stiefsohn des Angustus, sie in ihrem eigenen Lande
anzugreifen. Vier Jahre nach einander (12—9 v. Ehr.)
machte er Einfälle in das Land der Germanen, legte am
Rhein eine Reihe von 50 Castellen an und drang bis zur
Elbe vor. Als er schon im Begriff stand, diesen Fluß zu
überschreiten, soll ihm eine germanische W o l e oder weiße
Frau von übermenschlicher Gestalt auf dem jenseitigen User
zugerufen haben: „Wohin, Unersättlicher? Nicht Alles zu sehen,
ist dir vom Schicksal beschieden. Kehre um, denn schon bist
du am Ziel deiner Thaten und Tage!" —
Nach Errichtung eines Siegeszeichens an diesem Strom
beschleunigte Drusus seinen Rückweg. Auf diesem aber stürzte
er mit dem Pferde, brach den Schenkel und starb 30 Tage
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I.
Land und Volk der Germanen.
Hiber den Namen und den Ursprung der ermatten*) ober alten Deutschen haben wir feine zuverlssigen Nachrichten. Sie selbst behaupten Ureingeborene des Landes zu sein und leiten sich von dem aus der Erde entsprossenen Tuisco und seinem Sohne Mannus ab. Da jedoch Krperbau, Sprache und Sitte in ihnen einen Zweig des indogerma-nischett Stammes erkennen lassen, so ist ihr Ursprung jeden-falls aus Asien herzuleiten.
Das alte Deutschland (vgl. Teil Ii., Seite 198) wurde zu der Zeit, wo seine Bewohner zuerst in der Geschichte auf-traten, im Norden von der Nord- und Ostsee, im Westen vom Rhein, im Sden von der Donau begrenzt, und er-streckte sich im Osten bis der die Weichsel hinaus ins heutige Rußland hinein. Undurchdringliche Urwaldungen von Eichen, Tannen und Laubhlzern aller Art bedeckten den von Smpfen und Morsten durchzogenen Boden: Auerochsen, Bren, Renn- und Elenntiere und Wlfe hausten in den weiten Forsten: auf den Felsen horsteten Adler und Falken. Das Klima war rauh und streng. Der Boden brachte wil-des Obst, Beeren, Kruter und Wurzeln hervor; von Ge-treibe baute man nur Gerste und Haser, daneben gedieh Hanf. ppige Weiden ernhrten Rindvieh und Pferde, die zwar klein und unansehnlich, doch von krftiger und aus-dauernder Art waren.
Die alten Germanen zeichneten sich durch hohen stattlichen Wuchs, durch blaue Augen und herawallendes blondes Haupthaar vor anderen Vlkern aus. Das rauhe Klima des unwirtlichen Landes gewhnte sie an Hunger und Klte,
*) Nach einer freilich nicht zweifellosen Erklrung soll German so viel als Speermann, also einen Krieger bedeuten. Den Vorzug verdient eine andere Erklrung, der zufolge das Wort Rufer int Streit", also ebenfalls tapfere Krieger bezeichnet. Der Name Deutsche wird auf tuit, d. h. Volk, zurckgefhrt.
Stacke, Mittelalter. 1
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Deutschland Ostsee Rhein Donau
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Einden in fruchtbare Gefilde verwandeln. Er selbst ging in der Pflege der Landwirtschaft mit dem besten Beispiel voran, indem er auf seinen Krongtern Musterwirtschaften anlegte. Auf seinen Gtern herrschte im kleinen dieselbe Ordnung, welche man im groen in allen Zweigen der Reichsverwaltung bewunderte; der Acker- und Gartenbau wurde dort nach seinen eigenen Anordnung wahrhaft musterhaft betrieben, denn er selbst war ein sehr kundiger Landwirt, und wir besitzen eine von ihm mit ausgezeichneter Sachkenntnis verfate Anweisung, in welcher er in 70 Kapiteln die genauesten Vorschriften erteilt der die Zucht der Haustiere und Bienen, die Bereitung des Weines und Bieres, des Honigs und Wachses, so wie der den Ackerbau, den Obstbau, die Grtnerei und die Fischerei. Er zog auf seinen Gtern 74 Arten von Krutern und Ge-struchen, welche er in jener Anweisung namentlich ausfhrt; man fand dort neben den gewhnlichen Obstarten, als Kirschen, pfeln, Birnen, Pflaumen, auch die feineren, als Pfirsiche, Feigen, Mandeln und Kastanien. Ausgezeichnet war der Vieh-stand, insbesondere die Rind- und Pferdezucht: es wimmelte dort von Schafen, Ziegen, Schweinen, Gnsen, Hhnern und Tauben, auch hielt man als Ziervgel Psauen, Enten und Turteltauben. Die Aufsichtsbeamten muten zu Weihnachten ein genaues Verzeichnis ven dem ganzen Bestnde an Vieh, Getreide, Wein, Honig, Eiern, Wolle ac. einreichen, am Palmsonntag den Geldertrag abliefern und Rechnung ablegen. Wenn Karl seine Gter bereiste, was sehr oft geschah, so war er ganz Landwirt und verga den König und Staatsmann; er nahm alles selbst in Augenschein, ordnete Verbesserungen an, prfte die Bauanschlge und sah die Rechnungen nach, in welche alles bis auss kleinste, selbst jedes verkaufte Ei, eingetragen sein mute.
3. Karls letzte Lebensjahre und Tod.
Karl hatte die Absicht, sein Reich unter seine drei Shne zu verteilen. Auf einer Versammlung von geistlichen und weltlichen Groen zu Dutenhofen (jetzt Thionville in Lothringen) ward bestimmt, da sein ltester Sohn, der krftige und dem
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karls Karls Karl Karl
4
Sorgfltig erforschte Heinrich die Berichte der Seefahrer und Kaufleute der die Westkste Afrikas, und die gesammelten Nachrichten gaben ihm den Mut, auf eigene Kosten Fahrzeuge auszursten, wozu die Schtze des Christusordens, dessen Gromeister er war, die Mittel darboten. Die ersten Schiffe, die er aussandte, kamen bis zum Vorgebirge Bojador, wagten aber nicht, es zu umsegeln und weiter in das unbekannte Meer vorzudringen. Endlich erboten sich zwei tapfere Ritter aus seiner Umgebung zu neuen Unternehmungen und ver-sprachen, nicht eher umzukehren, als bis sie eine bedeutende Entdeckung gemacht htten. Sie entdeckten glcklich die Insel Porto Santo (1418). Heinrich sandte Pflanzer dahin, welche Smereien zum Anbau und verschiedene Tiergattungen mitnahmen, die sich unter dem schnen warmen Himmel sehr schnell vermehrten. Ein einziges trchtiges Kaninchen lieferte in wenigen Jahren eine so zahlreiche Nachkommenschaft, da man im Ernste frchten mute, sie werde alle Pflanzungen der Insel zerstren.
Von Porto Santo sahen die Portugiesen bei heiterem Welter oft einen fernen Nebelstreis am Horizonte und be-schlssen auf denselben loszusteuern. Sie fanden (1419) die Insel Madeira, welche berall von einem dichten Walde be-wachsen war, den noch kein menschlicher Fu betreten zu haben schien. Um Raum zur Anpflanzung zu gewinnen, steckten die Portugiesen den Wald in Brand. Das Feuer griff aber so mchtig um sich, da es sieben Jahre fortbrannte und in dieser Zeit fast alles Holz der Insel zerstrte. Heinrich legte auch hier eine Pflanzung an, schickte Smereien und Haus-tiere, lie Wein aus Cypern und Zuckerrohr aus teilten dort anbauen und beides gedieh in dem mit Asche so herrlich gedngten Boden und unter dem schnen Himmel ganz vor-trefflich. Der feine Canarienzucker und der berhmte Madeira-wein wurden bald ansehnliche Handelsartikel der Portugiesen.
So sehr diese Entdeckungen den Mut Heinrichs belebten, so war doch die Furcht der Seeleute damit noch keineswegs geschwunden, ja, die Unternehmungen des Infanten erfuhren den lautesten und schrfsten Tadel, zumal man sich weiter nach Sden hin die Natur voll von Schrecknissen dachte. So entdeckte man zunchst nur die canarischen Inseln, welche schon den Alten unter dem Namen der glcklichen
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Porto_Santo Welter Heinrich Heinrich Heinrichs Heinrichs
Kaisers aufgerieben, Um feine jenttete Gesundheit wieder tu strken, unternahm er eine Reise nach Campamen. Anfangs war der Kaiser ungemein munter bald aber nahm die Scbwche seines Krpers zu, und er beschlo nach Rom zurckzukehren. Doch schon zu Nola in Camp amen ereilte ihn der Tod Als er sein Ende herannahen fhlte, forderte er einen Spiegel, lie seine Haare in Ordnung bringen und seine gerunzelten Wangen gltten Dann fragte er seine umstehenden Freunde: Was dnkt euch, habe ich die Rolle meines Lebens gut gespielt?" Als sie dies Bejahten, fuhr er fort: Nun so klatscht in die Hnde, denn sie \\t geendigt Hierauf wandte er sich zur Livia, umarmte kte sie und sagte: Gedenke, Livia, unserer Ehe und lebe wohl. Darauf verschied er am 18. August im 76. Jahre seines Lebens, und im 41. seiner Regierung. Sein Korper ward nach Rom gebracht und daselbst feierlichst bestattet.
2. firitgt gegen die Deutschen. Arminivs, Sevtschlands efreier.
Das alte Deutschland war zu den Zeiten des Kaisers Augustus im Norden von der Nord- und Ostsee, im Osten von der Weichsel und den Karpathen, im Sden von der Donau und im Westen vom Rhein begrenzt. Das Land war rauh und von undurchdringlichen Waldungen durchzogen. Auer wildern Obste, Beeren, Krutern und Wurzeln gewahrte der Boden nur Hafer, Hanf und Gerste. Aber \n den Urwldern hausten Auerochsen, Bren, Renn- und Elentiere und Wlfe: auf den Felsen horsteten Adler und Falken. Die Bewohner dieses Landes, die Germanen oder Deutschen, waren durch blaue Augen und langes blondes Haar vor anderen Vlkern kenntlich und ragten an Krpergroe weit der die Rmer hervor. Schon von frher Jugend an bten sie sich Schwert, Lanze und Schild zu führen, und der Krieg war ihre liebste Beschftigung, an deren Stelle urt Frieden die Jagd trat. Den Ackerbau und 'das Hauswesen ber-lieen sie den Frauen und Sklaven. Obschon dem Trunk und Spiel leidenschaftlich ergeben, zeichneten sie sich doch durch die Tugenden der Tapferkeit, Freiheitsliebe, Gastlich-feit und vor allen durch Treue aus. Ihre Götter verehrten sie nicht in Tempeln, sondern im stillen Dunfel heiliger Eichenhaine; dorthin Wallfahrtete das Volk; dort opferte der
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Extrahierte Ortsnamen: Rom Rom Deutschland Weichsel Donau Rhein